Hund im Bett - Top oder Flop?

sollen hunde im Bett schlafen?
Darf der Hund mit ins Bett? Die Vor- und Nachteile 

Der Winter bringt kalte Tage und noch kältere Nächte mit sich. Wie uns die antarktischen Kaiserpinguine lehren, hält man sich am besten warm, wenn man ganz nah zusammenrückt. Gruppenkuscheln ist also angesagt. Unsere Hunde sind dafür ideal geeignet. Ihre Körpertemperatur ist nämlich 1-2 Grad wärmer als die von Menschen. Unsere felligen Vierbeiner wirken wie atmende Wärmflaschen und sind ein absolutes Wundermittel bei Eisfüßen in der Nacht. Den Hund mit ins Bett zu nehmen, bleibt jedoch für viele auch im Winter ein No-Go.

Kaum eine Frage polarisiert unter den Hundebesitzern so sehr, wie diese: Darf der Hund mit ins Bett? In den hitzigen Diskussionen rund um diese Thematik treffen meist zwei Extreme aufeinander. Mit dem Vierbeiner in einem Bett zu schlafen, ist für die einen undenkbar, unhygienisch und für die anderen das schönste Schlafritual. Bis vor zwei Jahren konnte auch ich mir nicht unbedingt vorstellen, mein heiliges Schlafreich mal mit einer pupsenden Fellnase zu teilen. Als ich einen kleinen Continental Bulldog-Welpen bei mir aufnahm, war ich fest entschlossen, ihn nicht mit ins Bett zu nehmen. Heute schlafe ich auf 20 Zentimetern, während mein dicker Hund ausgebreitet auf dem Rücken schnarchend unter der Bettdecke den Rest meiner Matratze besetzt. Erzieherisch vielleicht nicht eine meiner Glanzleistungen, aber meinen Eisfüßen habe ich auf Nimmer-Wiedersehen gesagt. Wir von William Walker wollen die Angelegenheit “Hund im Bett” heute mal ganz genau unter die Lupe nehmen. Mal schauen, ob ich meinen Hund danach heute Abend immer noch guten Gewissens mit ins Bettchen lasse…

1. Erziehung - Hund im Bett

Mein Hund schläft mit im Bett - doch wie kam es überhaupt dazu?

Viele Hundebesitzer vermuten, sie würden ihrem Hund zu viele Freiheiten lassen und möglicherweise ihre Position als Rudelführer gefährden, wenn sie ihm erlauben, mit ins Bett zu kommen. Dies war auch meine Sorge, als mein kleiner Welpe bei mir einzog. In den ersten Lebensmonaten brauchen Hunde besonders viel Nähe und gerade die erste Zeit im neuen Zuhause ist für die Kleinen anstrengend, stressig und beängstigend. Die ersten Nächte sollte der Welpe deshalb in der Nähe seines Menschen verbringen. Da ich meinem kleinen Rüden in der neuen Umgebung Schutz bieten wollte, entschied ich mich damals mein nächtliches Lager auf dem Boden neben seinem Körbchen aufzuschlagen. Als ich um 2 Uhr nachts mit schmerzendem Rücken aufwachte, musste ich feststellen, dass das Hundebettchen leer war. Der kleine Frechdachs lag ausgestreckt auf meinem Kopfkissen, in meinem Bett - und ich lag alleine auf dem Boden. Vielleicht war es die Müdigkeit, vielleicht der unfassbar niedliche und so flauschige Anblick: Ich legte mich zu ihm ins Bett und die Sache war entschieden.

Hund im Bett - ein erzieherischer Fauxpas?

Erzieherisch wäre es sicherlich besser gewesen, wenn ich diese Entscheidung getroffen hätte und nicht er - dies ist jedoch der einzige “Fehler” den ich rückblickend erkennen kann. Mein Hund hat sich toll entwickelt und die gemeinsame Schlafenszeit ist uns beiden sehr wichtig geworden. Dadurch, dass ich meinem Vierbeiner in vielen alltäglichen Situationen gezeigt habe, dass ich der Anführer bin und ihm Privilegien, wie das Bett oder Sofa, jederzeit entziehen kann, hat er gelernt, sich entsprechend zu benehmen. Er weiß ganz genau, dass er alleine im Flur schlafen muss, wenn er nächtliche Fell-Säuberungsaktionen startet oder nicht zur Ruhe findet. In diesem Punkt gilt: Ein Hund, der seine Futter- oder Liegeplätze verteidigt, territoriale Aggressivität zeigt oder die Rangordnung zwischen Mensch und Hund im Alltag missachtet, hat im Bett nichts verloren. Die Hundeerziehung steht und fällt jedoch nicht mit der Auswahl des Schlafplatzes. Hat der Vierbeiner also eine gute Grundausbildung erfahren und ist sozialisiert, spielt es keine Rolle, wo der Hund schläft. Warum sollte man seinem vorbildlichen Vierbeiner also den Komfort von weichen Kissen und Quality-Time mit seinem liebsten Zweibeiner verwehren?

2. Hygiene - Hund im Bett

Ist es unhygienisch mit seinem Hund in einem Bett zu schlafen?

Ein weiteres Argument, was gegen den Hund im Bett sprechen könnte, ist die “andere Hygiene” unserer Vierbeiner. Kritiker sprechen sogar von Gesundheitsgefährdung des Menschen durch den sehr nahen Kontakt mit den Vierbeinern. Natürlich sind Hunde lange nicht so reinlich wie wir Menschen. Das macht sie jedoch nicht gleich schmutzig oder unhygienisch - ausser sie haben gerade ein Schlammbad genommen oder sich in Schafskot gewälzt. Meist sind es nur Erde, Blätter und andere natürliche Substanzen, die unsere Tiere mit ins Bett bringen. Diese machen natürlich Dreck und Flecken, aber sind keinesfalls eklig oder gesundheitsgefährdend. Ganz im Gegenteil: Dieser natürliche Schmutz kann viel “sauberer” sein als viele Stoffe und Materialien, mit denen Menschen über den Tag in Kontakt kommen. Denn viele giftige Chemikalien sind in ganz einfachen Alltagsgegenständen zu finden. Sei es der Bodenbelag, die Wandfarbe, Kinderspielsachen oder die Luft, die wir in der Stadt atmen. Wer der Meinung ist, sein Hund sei unhygienisch, kann dieses Problem ganz einfach mit der richtigen Pflege in den Griff bekommen. Wie der Vierbeiner schonend und einfach gereinigt werden kann, z.B. mit unseren William Walker Care-Produkten, erfährst du Schritt für Schritt in unserer Anleitung zur Hundehygiene.

Achtung vor Zecken in den Sommermonaten!

Die größte Gesundheitsgefährdung, die ein Hund im Bett mit sich bringen kann, herrscht vor allem in den Sommermonaten: Zecken! Diese können uns Menschen beim Picknick im Gras jedoch ebenso befallen wie unsere Vierbeiner. Deshalb sollten wir nicht nur den Hund, sondern auch uns selbst ganz genau nach dem Ungeziefer absuchen, nachdem wir draußen waren. Zecken übertragen schließlich viele und schwere Krankheiten. Bevor man also mit seinem Hund in die Koje steigt, sollte man ihn noch einmal ordentlich durchbürsten - mit einem feinmaschigen Flohkamm erwischt man in der Regel jede Zecke.

3. Der Schlaf - Hund im Bett

Mit dem Vierbeiner in einem Bett schläft man besser?

Beim Kuscheln können sich Hunde und Menschen nicht nur gegenseitig wärmen, sondern es wird auch das “Liebeshormon” Oxytocin ausgeschüttet - bei beiden. Denn auch Hunde fühlen sich nachweislich wohl und glücklich in den Armen ihrer Liebsten. Studien haben ergeben, dass viele Menschen, die sich ihr Bett mit einem Hund teilen, besser ein und durchschlafen. Ob das gemeinsame Schlafen gelingt, hängt natürlich immer von Hund und Hundebesitzer ab. Menschen die einen sehr leichten Schlaf haben und sich schnell gestört fühlen, haben mit einem Vierbeiner in der Schlafkoje wohl keine erholsame Nacht. Auch wenn der Hund sehr unruhig ist oder laut träumt und schnarcht, ist es vielleicht für beide Seiten besser, die Nacht getrennt zu verbringen. Am Tag bleibt immer noch viel Zeit, gemeinsam Oxytocin auszuschütten und den winterlichen Temperaturen zusammen eingekuschelt auf dem Sofa entgegenzuwirken.

Unsere Routine vor dem gemeinsamen Zu-Bett-Gehen 

Mein Hund und ich sind zum Glück super Bett-Genossen und schlafen wunderbar zusammen ein und durch. Jeden Abend vor dem Zu-Bett-Gehen rubbel ich meinen Vierbeiner mit einem Handtuch ab, bürste ihn und mache die Pfötchen mit einem feuchten Tuch sauber. Meine Bettwäsche muss ich trotzdem zweimal die Woche wechseln. Die zusätzliche Arbeit und die Platz-Einschränkungen im Bett nehme ich jedoch gerne jeden Tag in Kauf, für das, was mir unser gemeinsames Schlafritual an Liebe, Wärme und Geborgenheit gibt.

Was sagt ihr zum Thema: Hund im Bett? Eher ein Flop oder absolut top? Wir freuen uns auf eure Meinungen in den Kommentaren.

 

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